Zukunftsstadt Ulm präsentiert sich auf der Hannover Messe 2019

Die Frage nach einem lebenswerten Leben im Einklang mit neuen Technologien wird immer wichtiger. Der Umbruch in der Gesellschaft durch Technologien der Ditigalisierung, Autonomisierung und Künstliche Intelligenz führt uns vor die Frage, wie wir zukünftig als Gesellschaft miteinander leben wollen. Was muss getan werden, damit Städte eine nachhaltige Entwicklung gemäß der 17 Nachhaltigkeitszielen der Vereinten Nationen erreichen kann? Wie wollen wir uns in Städten fortbewegen? Wie können wir möglichst alle an Bildung teilhaben lassen? Wie soll eine lebenswerte Stadt der Zukunft aussehen? Ziel 11 der 17 Nachhaltigkeitsziele beschäftigt sich explizit mit nachhaltigen Städten und Gemeinden.

Die Digitalisierung bietet große Chancen für die künftige Stadtentwicklung, davon ist man bei der Ulmer Stadtverwaltung überzeugt. Vom 1. bis 5. April präsentierte die Stadt, die als einzige süddeutsche Kommune für die dritte und letzte Phase des bundesweiten Wettbewerbs „Zukunftsstadt 2030“ qualifiziert ist, daher auf der Hannover Messe ihre Version des Konzepts „Internet der Dinge für alle“.

Die Vertreterinnen der Digitalen Agenda informierte vor Ort unter anderem über das Projekt „Zukunftsstadt“, bei dem Bürgerbeteiligung eine zentrale Rolle spielt. Aktueller Stand: Im Sommer startet mit dem Konzept „Nachhaltigkeit digital gestalten – Internet der Dinge für alle“ die dreijährige Umsetzungsphase. Im Fokus stehen die Bereiche Mobilität, Bildung und Alter. Ziel ist es, gute und nachhaltig geprägte Ideen für die Stadtentwicklung im Alltag zu verankern – mit Hilfe von digitalen Techniken und gemeinsam mit Bürgern und Bürgerinnen.

Oberbürgermeister Gunter Czisch sagte dazu, dass Digitalisierung das Leben der Menschen besser machen solle. Dafür müsse sie aber auch emotional erlebbar sein, um Begeisterung zu wecken. Zu diesem Zweck waren kleine Roboter in der Reisetasche nach Hannover. Anhand der nur walnussgroßen und mit Farbsensoren ausgestatteten „Ozobots“ wurden den Besuchern am Messestand erste Programmierschritte praktisch und kinderleicht erklärt – zudem waren die Roboterzwerge ein echter Hingucker.

Ulms Kooperationspartner im Projekt Zukunftsstadt, die citysens GmbH, zeigte auf der Hannover Messe, die als „Weltleitmesse für Industrie“ gilt, darüber hinaus verschiedene Sensoren auf Basis der LoRaWAN-Netzwerktechnologie. Die Abkürzung steht für Long Range Wide Area Network (LoRaWAN) und ist wichtiger Bestandteil bei der Datenübertragung für das „Internet der Dinge“ (IoT). Die Sensoren sind beispielsweise in der Lage, Daten zu übermitteln, aus denen sich Rückschlüsse auf Verkehrsaufkommen und ähnliches ziehen lassen. Solche Daten sind unter anderem wichtig für Stadt- und Verkehrsplanungen.

Ulm ist eine der wenigen Städte, die flächendeckend über ein geeignetes Funknetz verfügen, um diese Technologie einzusetzen. Mit ihm kann für Bürgerinnen und Bürger ebenso wie für Unternehmen eine Infrastruktur geschaffen werden, mit der das Internet der Dinge für jeden greifbar wird. Ulm setzt darauf, dass eine solche Infrastruktur offen, kostenlos für alle und mit Nutzen für alle verbunden ist.